Das Paulushaus

Wir wollen für Menschen mit psychischen Erkrankungen von Kirche das Beste unter einem Dach! 

Mit diesem programmatischen Satz formulierten zu Beginn der 90-Jahre des vorigen Jahrhunderts Loni Blum und Diakon Johannes Schmitz eine Idee, die der Ausgangspunkt für die Initiierung eines innovativen caritativ-seelsorglichen Projektes war.

Loni Blum war Leiterin der ersten Kontakt und Beratungsstelle für Menschen mit psychischer Erkrankung in der Stadt Köln, Diakon Johannes Schmitz war Referent für Psychiatrieseelsorge im Erzbistum Köln.

Beide hatten realisiert, wie sehr Menschen mit einer chronisch psychischen Erkrankung in der Zerbrechlichkeit ihres Lebens nach Halt, Orientierung, Trost, Begegnung und Zuspruch auch und gerade im Glauben suchen.

Die betroffenen Menschen sollten für ihre Alltagsbewältigung neben den vielfältig sozialpsychiatrischen Angeboten der Caritas auch im selben Haus die Möglichkeit haben ihre Religiosität mit Unterstützung einer qualifizierten Seelsorge als Stärkung zu erfahren. So die Vision von beiden!

Der damalige Caritasdirektor Prälat Dr. Karl-Heinz Vogt und Diakon Johannes Schmitz erkannten im früheren Pfarrzentrum der Gemeinde Sankt Paul in der Loreleystraße 7 eine Möglichkeit zur baulichen Umsetzung eines solchen gemeinsamen Projektes von Caritas und Seelsorge.

Pfarrer Karl-Hermann Büsch wurde von der Personalabteilung des Erzbistums Köln damit beauftragt, gemeinsam mit dem Team der Psychiatrieseelsorge der LVR-Klinik Köln-Merheim ein seelsorgliches Konzept zu entwickeln.

In einem engen Schulterschluss aller Beteiligten wurde ein Konzept erarbeitet, das den damaligen Generalvikar Norbert Feldhoff überzeugte. Auf seine Anweisung hin wurden die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt, die die baulich großzügige und zweckorientierte Realisierung einer großen Etage für die Seelsorge im Paulushaus ermöglichten.

Zur strukturellen langfristigen Absicherung dieser Einrichtung mit dem Namen Seelsorge & Begegnung wurde diese mit einem eigenen budgetierten Haushalt und einer Sekretariats-/Verwaltungsstelle ausgestattet.

Caritasdirektor Prälat Dr. Vogt schuf im Paulushaus die personellen und baulich großzügigen Voraussetzungen zur Weiterentwicklung der Kontakt-und Beratungsstelle in ein sozialpsychiatrisches Zentrums.

So erfüllte sich die Vision von Loni Blum und Johannes Schmitz: “Einmal von Kirche das Beste unter einem Dach.“

 Seit 1999 ist das Paulushaus mit dieser Komplementarität von Caritas und Seelsorge eine singuläre Einrichtung im Erzbistum Köln und weit darüber hinaus.

In zahllosen dokumentierten Rückmeldungen von Menschen mit Psychiatrieerfahrung drückt sich ihr Dank dafür aus, dass dieses Haus lebens – und glaubensstützende Hilfen in ihren schwierigen Lebenslagen leistet.

Das Paulushaus ist dem notleidenden Menschen sehr nahe und muss in Zukunft weiterhin als ein Leuchtturmprojekt pastoraler und caritativer Begleitung nicht nur erhalten bleiben, sondern darüber hinaus Strahlkraft für zukünftige Wege kirchlichen Handelns entwickeln